James Verdan & Lola Torres "Oh ja, deshalb bin ich am Montag auch schon direkt zur ersten Stunde zu spät gekommen", erzählte James, "Wer ist auch auf die Idee gekommen im Schloss Treppen einzubauen, die ihre Richtung ändern? Irgendwie bin ich dann in einem völlig falschen Klassenraum voller gelangweilter Zweitklässler angekommen, die gerade irgendwelche Koboldauftstände durchnahmen. Denen schien mein Hereinplatzen als Unterbrechung gerade Recht zu sein, aber der Blick ihrer Lehrerin hat mich allerdings dazu gebracht schleunigst wieder zu verschwinden. Da hab ich auf jeden Fall schon mal 'nen guten Eindruck hinterlassen!" James zwinkerte Lola ironisch mit einem Auge zu, hoffte aber gleichzeitig auch dieser Lehrerin während seiner Zeit in Hogwarts am besten nie wieder zu begegnen.
"Naja, irgendwann habe ich dann doch noch den richtigen Raum gefunden. Und konnte da zum Glück meinen 'Kroaten-Nachsicht-Bonus' ausspielen, sodass ich erst mal keine Strafe für das Zuspätkommen bekommen hab."
Die beiden schoben sich nun durch das Gedränge zur Kasse durch und James legte seine Süßigkeiten auf den Warentisch um zu bezahlen.
"Ja klar, ich sag dir bescheid, wenn ich Popel erwischt habe...obwohl ich ja immer noch eher auch Ohrenschmalz hoffe", entgegnete James grinsend mit einem Blick auf die Bohnen in allen Geschmacksrichtungen. Bei Lola's nächsten Worten warf er ihr kurz einen belustigten Blick zu. Er hatte sie eigentlich nicht für eines dieser Mädchen gehalten, die quasi ständig irgendeine Diät machten oder anders versuchten ihr angeblich überschüssigen Pfunde zu verlieren.
Aber naja, Mädchen eben...da weiß man schließlich nie, dachte der junge Kroate feixend, was ihm einen vernichtenden Blick seines Daemons einbrachte.
"Alles klar, Butterbier klingt gut, das gibt es sogar bei uns in Kroatien!", stimme James zu. Er war froh, dass Lola Zeit für einen kleine Führung hatte - klar, er hätte sich auch irgendwie allein umsehen können, aber gemeinsam mit jemandem der sich auskannte würde es bestimmt um einiges interessanter und vor allem lustiger werden.
"Tja, also über euch Gryffindors hört man eben so allerhand", meinte der junge Zauberer dann und zog vielsagend die Augenbrauen in die Höhe, "Nein, Spaß beiseite - alle Gryffindors, die ich bis jetzt kennen gelernt habe waren total nett und aufgeschlossen. Manche vielleicht ein bisschen übermütig und verrückt, aber wirklich keiner irgendwie verklemmt oder der völlige...wie heißt das bei euch? Spaßverderber? Und ich finde irgendwie du passt in den ganzen Haufen rein...also ich meine nach Gryffindor...denk bitte nicht, dass ich dich für verrückt halte oder so!", lenkte James ein, er wollte auf keinen Fall falsch verstanden werden und Lola irgendwie verärgern.
"Naja, wenn eure Häusertrennung hat aber auch Vorteile: Ihr müsst wirklich nur mit Leuten zusammen leben, die ihr auch leiden könnt. Zumindest meistens, ein paar Ausnahmen gibts wahrscheinlich immer. Bei uns kann es auch schon mal vorkommen, dass du mit deinem absoluten Erzfeind in ein Zimmer kommst oder mit Leuten, die dir überhaupt in keinem Charakterzug ähneln. Aber ansonsten finde ich es auch nicht so gut, dass dadurch manchmal ziemlich viel Rivalität entsteht - ich bin gerade mal eine Woche hier und habe das trotzdem schon irgendwie mitbekommen. Gryffindor und Slytherin können anscheinend einfach nicht so miteinander...", überlegte der junge Zauberer während er mit Lola den Laden verlies.
"Ja, du hast recht...er ist einfach seltsam, vielleicht ein wenig unheimlich. Ich versuch einfach nicht allzu viel mit ihm zu tun zu haben - was nicht so ganz einfach ist, schließlich ist er unser Schulleiter", stimme James zu als sie die Straße entlang gingen. Ja, mit Prof. Woods war das so eine Sache. Es gab einige Schüler, die ihn nicht wirklich mochten. Sehr viele, die ihn nicht durchschauten und auf seinen scheinheilige Art sozusagen hereinfielen beziehungsweise nichts davon merkten. Und ein paar, die ihn zwar durchschauten, aber auch auf seiner Seite standen. Es war nicht einfach für James seine 'unbegründete' Abneigung irgendwie einigermaßen mit Höflichkeit zu überspielen, aber er wollte auf keinen Fall irgendwie unangenehm gegenüber dem Schulleiter auffallen.
"Wow, jetzt bin ich schon zu deinem Lieblings-Sa'Elescor-Schüler aufgestiegen. Ich fühl mich sehr geehrt!", witzelte James, er mochte Lola's offene und spontane Art total und er war froh Hogsmead nicht allein erkunden zu müssen.
"Also...unsere Schule ist Hogwarts eigentlich gar nicht soo unähnlich. Sie ist auch in einem Schloss untergebracht, wir haben ein großes Gelände und wir haben einen See. Der ist allerdings ein wenig kleiner als bei euch und dafür sind unsere Ländereien ein wenig hügeliger und grenzen an das Gebirge. Ansonsten...haben wir natürlich ein Quidditchstadion und auch einen relativ großen Wald, allerdings ist es bei uns erlaubt sich in diesem Wald aufzuhalten.", beschrieb der Kroate, "Aber so was wie Hogsmead haben wir leider nicht, unsere Schule ist völlig abgegrenzt von allem...total Schade, so ein Dorf mit Läden, Kneipen und so ist schon cool!" Ja, Hogsmead gefiel ihm gut, hier schien es einfach so ziemlich alles zu geben, was man nur wollte. Nicht wie in Kroatien wo man sich Süßigkeiten und dergleichen von seinen Eltern schicken lassen musste.
"Okay, ich komm drauf zurück Miss Informationdesk!", lachte James, "Du kannst mir ja während wir uns ein Butterbier genehmigen ein bisschen was über die Geschichte von Hogwarts erzählen...aber nicht zu viele Jahreszahlen, in solchen Dingen ist mein Gehirn wie ein Sieb, glaub mir." Sie betraten die drei Besen und Lola sah sich gleich nach einem Tisch um. James entdeckte einen relativ in der Mitte an einem der Fenster.
"Da drüben, einverstanden?", fragte er und zeigte mit dem Kinn in Richtung des Tisches. Es war schon relativ voll in der Kneipe, vor allem Hogwartsschüler schienen sich schon in großen oder kleineren Grüppchen hier eingefunden zu haben. Als die beiden sich setzten dauerte es kurz bis die Bedienung kam, dann bestellte James zwei Butterbier.
"Ich lad dich ein, in Ordnung? Zur Feier des Tages!", meinte der junge Kroate und schaute kurz der Bedienung nach, die zwischen den vollen Tischen verschwand.